Asana-Gruppe Drehungen
Zu der Gruppe der Drehhaltungen im Yoga zählen alle Asana bei denen ein Teil des Körpers gerade bleibt und so ein stabiles Fundament bildet, während insbesondere die Wirbelsäule gedreht wird. Ein anschauliches Bild für die Wirkung und die Technik von Drehhaltungen ist ein nasses Handtuch, das ausgewrungen wird. Alle Drehungen können in der Regel in stehende, sitzende und liegende Drehungen eingeordnet werden.
- Liegende Drehungen
Bei liegenden Drehungen erfolgt die Drehung der Wirbelsäule insbesondere im unteren Bereich sowie durch die Drehung des Beckens. Bei liegenden Drehungen ist es wichtig, dass die Schultern geerdet sind, also während der Drehung mit dem Boden in Kontakt bleiben.
- Sitzende und Stehende Drehungen
In sitzenden und stehenden Drehungen ist die Ausrichtung des Körpers besonders wichtig. Vor allem die Streckung der Wirbelsäule ist hier extrem wichtig bevor die Drehung ausgeführt wird. Zudem hilft das Anspannen der Bauchmuskeln dabei, dass Becken und den unteren Rücken zu stabilisieren.
Drehungen sind oft Varianten von „regulären“ Yoga-Positionen wie zum Beispiel dem Stuhl (Uttkatasana) oder dem Dreieck (Trikonasana). Gerade diese Asana bieten so einen schönen Einstieg, um die gedrehten Varianten zu erkunden.
Die Technik bei Drehungen.
- Vor der Drehung muss die Wirbelsäule komplett aufgerichtet sein.
- Die Wirbelsäule ist der zentrale Körperbereich bei Drehungen. Deshalb ist es wichtig sich vorher klar zu machen, dass die unterschiedlichen Bereiche der Wirbelsäule unterschiedliche in ihrer Beweglichkeit sind. Hierzu schreibt Leslie Kaminoff in seinem Buch „Yoga Anatomy“ (Englische Version): The lower part, the lumbar, rotates only around 5 degrees, the thoracic spine rotates approx 35 degrees whereas the cervical spine has the most mobility with around 50 degrees.
- Atmung: Die Einatmung erfolgt in der Ausgangsposition und hilft zudem dabei die Wirbelsäule aufzurichten. Erst mit der Ausatmung in die Drehung kommen.
- Begonnen wird immer mit der Drehung nach rechts, was mit dem Verlauf des Darms zu tun hat. Anschließend erfolgt die Drehung nach links.
- Der Kopf darf in Drehhaltungen nur soweit gedreht werden, wie es mühelos möglich ist. Er sollte nie weiter gedreht werden als der Rumpf, da es hierbei schnell zu Nackenverspannungen kommen kann.
- Drehungen sollten auf beiden Körperseiten gleich lang geübt werden, um für Ausgeglichenheit zu sorgen.
- Drehungen sind ideal um intensive Vor- und Rückbeugen auszugleichen.
Wirkungen von Drehungen.
Drehungen strecken und entstauchen die Wirbelsäule und massieren die inneren Organe. Alle Bauchorgane werden durch die Drehung „ausgepresst“ und mit Blut durchspült. Zudem werden die Rückenmuskeln gelockert. Drehungen helfen dabei die Unterschiedlichkeit der beiden Körperseiten zu erfahren. So kann die „schwächere“ Körperseite gefördert werden.
Bilderquelle: ©fizkes 104063994 Adobe Stock (vormals Fotolia)