Es gibt wissenschaftliche Studien u.a. von Quantenphysikern, die belegen, dass wir Menschen durchschnittlich zwischen 50.000 bis 70.000 Gedanken pro Tag denken. Bei ca. 2% unserer täglichen Gedanken handelt es sich um neue Gedanken. Aber ca. 98% der Gedanken sind Wiederholungen unserer bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse oder auch von Dingen, die wir in der Schule oder von unseren Eltern gelernt haben. Diese 98% der Gedanken beschäftigen uns meist mit eher negativen Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben oder Sorgen und Ängsten um die Zukunft. Wir sehen die Dinge nur noch durch den meist negativen Schleier der Erfahrungen,die wir gemacht haben und nicht so wie sie wirklich sind. Die Gedanken verschleiern die Realität. All diese Gedanken ziehen uns zudem vom gegenwärtigen Moment, auf den wir uns eigentlich konzentrieren sollten, weg und beeinflussen unsere Gefühle, Stimmungen und sogar unser Handeln.
Ob die Gedanken deine Gefühle und dein Handeln positiv beeinflussen hängt schlichtweg davon ab, was und wie du über dich selbst den ganzen Tag denkst.Sind deine Gedanken eher positiv oder negativ? Wie denkst du über dich? Was denkst du über dich? Was denkst du über das, was du tagtäglich tust? Denkst du,du bist nicht gut genug? Oder dass die anderen immer besser sind als du? Oder denkst du, dass du alles schaffen kannst?
Das Gedankenkarusssell dreht sich ständig weiter und produziert dabei ununterbrochen Ideen, Vorstellungen, Erwartungen, Meinungen, Sorgen und Ängste. Das kann uns in massiven Stress versetzten, was gesundheitliche Folgen haben kann. Eifersucht, Ablehnung und Neid. Bauchschmerzen, Verspannungen und Nervosität.
Was ist der Monkey Mind?
Den unendlichen Gedankenstrom nennt man auch „Monkey Mind“. Der Begriff „Monkey Mind“ kommt aus der buddhistischen Lehre und bedeutet so viel wie ruhelos,launenhaft, überspannt, scheinbar unkontrollierbar. Der Monkey Mind ist unserer innerer Kritiker oder auch das Ego. Er besteht darauf gehört zu werden, ist leicht ablenkbar und kann extrem laut werden. Bildlich beschreibt der Monkey Mind jeden Gedanken als einen Ast an einem Baum. Unser Bewusstsein ist dabei der Affe, der sich ununterbrochen von einem Gedanken-Ast zum nächsten schwingt.
Du wirst morgen sein, was du heute denkst.
~ Buddha.
Den Affen zu zähmen ist für unsere mentale und körperliche Gesundheit unerlässlich.Die erste und einfachste Übung ist es die Aufmerksamkeit mit der Atmung zu verankern. Die Praxis der Achtsamkeit, Yoga und Mediation bieten hier viele „Werkzeuge“, um den Monkey Mind zur Ruhe kommen zu lassen.
Zudem ist der Monkey Mind eine wunderbare Erklärung für das Gedankenkarussell in unserem Kopf, die auch für Kinder und Jugendliche verständlich ist. Mit Hilfe des Affen und dem Baum mit seinen ganz besonderen Ästen lassen sich tolle Achtsamkeits-Übungen in der Yogastunde mit Kindern und Jugendlichen gestalten.
Eine Möglichkeit für solche Achtsamkeits-Übungen habe ich mit den Übungsblättern zum „Monkey Mind“ umgesetzt. Die beiden Übungsblätter unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, sich dem Monkey Mind bewusst zu werden und zu erkennen, welche Gefühle all diese Gedanken auslösen können. Stück für Stück und mit ein wenig Geduld und Übung kann der Affe dann auch gezähmt werden.
Die beiden Übungsblätter empfehle ich für Kinder und Jugendliche ab 9 Jahren. Sie lassen sich ganz leicht in die Yogastunde integrieren und eignen sich beispielsweise auch als Achtsamkeits-Ritual zu Beginn einer Yogastunde. Darüber sind diese Arbeitsblätter auch für Pädagogen und Lehrkräfte eine wunderbare und einfach Möglichkeit kleine Achtsamkeits-Übungen in den Schulalltag zu integrieren. Zu den Arbeitsblättern gibt es natürlich auch eine kurze Übungsanleitung.
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Übungsmaterial Teenageryoga
Achtsamkeits-Übung“Monkey Mind“
Bilderquelle: © Sergey Novikov 60996033 Adobe Stock (vormals Fotolia)